Was ist Selbstwirksamkeit ?
Das Gefühl von Selbstwirksamkeit ist
für Menschen unabdingbar, um psychisch und physisch gesund zu bleiben und Resilienz aufzubauen.
Selbstwirksamkeit bedeutet, die innere Überzeugung zu haben, schwierige oder herausfordernde Situationen aus eigener Kraft heraus gut meistern zu können.
Das Gegenteil von Selbstwirksamkeit
Das Gegenteil von Selbstwirksamkeit ist Hilflosigkeit.
Wenn sich Menschen als hilflos empfinden, dann sind sie nicht davon überzeugt, etwas ändern oder beeinflussen zu können. Der Antrieb etwas zu verbessern, geht verloren oder ist gar nicht vorhanden.
Wenn Du das Gefühl hast, egal was Du versuchst, Du kannst es doch nicht in Deinem Sinne beeinflussen, sinkt die Bereitschaft, es zu versuchen und Du richtest Dich ein in einer Situation, die dazu führt, dass Du nicht mehr selbst am Steuer Deines Lebens sitzt. Klingt dramatisch, ist in letzter Konsequenz aber so.
Hilflose Führungskräfte richten sich ein und inspirieren nicht (mehr).
Hilflose Mitarbeitende machen Dienst nach Vorschrift, sichern sich gern ab und geben bei Herausforderungen schnell auf oder gehen diese gar nicht erst an.
Die Passivität steigt und damit auch die Abhängigkeit von anderen.
Hilflose Menschen sehen sich als Opfer der Umstände oder der Anderen und warten auf Hilfe und Unterstützung.
Wodurch lässt sich Selbstwirksamkeit stärken?
Die Stärkung von Selbstwirksamkeit kann z.B. erfolgen durch
➡️ positive Handlungserfahrungen und positive Erlebnisse
➡️ Beobachten anderer: geht jemand mit gutem Beispiel voran und meistert eine Herausforderung, kann diese Person anderen vermitteln, die Herausforderung auch schaffen zu
können.
➡️ Ermutigung beim Ausprobieren und bei Rückschlägen
➡️ Ein körperliches (Glücks)-Empfinden, wenn eine herausfordernde Situation erfolgreich gemeistert wurde.
Selbstwirksamkeit ist die Balance zwischen Hilflosigkeit und Selbstüberschätzung, da finde ich die Darstellung von Dr. Florian Becker gelungen.
Wir kennen alle Menschen, die eine geringe Selbstwirksamkeitsüberzeugung haben und auf der anderen Seite Menschen, die sich überschätzen, hier spricht man auch von Grandiosität.
Wie kannst Du als Führungskraft die Selbstwirksamkeit Deiner Mitarbeitenden stärken ?
Im Coaching von Führungskräften ist die Bewusstheit über und die Stärkung der
eigenen Selbstwirksamkeit oft ein Thema.
Und im Führungskontext steht auch immer wieder die Fragestellung:
Wie stärke ich als Führungskraft die Selbstwirksamkeit meiner Mitarbeitenden?
Als Führungskraft entwickelst Du Menschen im Idealfall soweit, dass diese selbstverantwortlich arbeiten:
🟢 Mit der Führungsrolle ist die Verantwortung der beruflichen und persönlichen Entwicklung von Menschen verbunden. Wenn Du Deinen Mitarbeitenden die Gelegenheit dazu gibst, positive
Erfahrungen, Erfolge und
Glücksgefühle zu sammeln und diese bei Erfolg nicht selbst für Dich beanspruchst, stärkst Du damit deren Selbstwirksamkeit. Dies setzt voraus, dass Du es aushältst, wenn
Menschen beim Lernen und Ausprobieren eigene Wege gehen.
🟢 Etabliere eine positive Lernkultur - ich
mag den Begriff Fehlerkultur nicht -, in welcher Fehler erlaubt sind und offen geteilt werden, damit nicht nur der Einzelne, sondern auch das Team von Erfahrungen lernt.
Es kommt dabei nicht darauf an, dass ein Vorreiter gleich erfolgreich ist.
Auch das Erleben, dass ein Teammitglied scheitert und es weiter ausprobiert, kann im Sinne der Selbstwirksamkeit ermutigen: "Jan hat es auch nicht auf Anhieb geschafft und es weiter
ausprobiert, dann ist es auch nicht schlimm, wenn es mir nicht gleich perfekt gelingt."
🟢 Der Vorbildfunktion kommt gerade bei der Entwicklung und Stärkung der Selbstwirksamkeit besondere Bedeutung zu. Dabei ist es wichtig, dass Du als Führungskraft Vorbild bist, Dich offen und
verletzlich zeigst "schau mal, ich probiere es aus und ich bin nicht perfekt". Die Vorbildfunktion kann auch jeder aus dem Team übernehmen.
Allerdings kann die Vorbildfunktion auch einen Bumerang-Effekt haben, wenn Du als Führungskraft selbst sehr zurückhaltend bist und Dich an neue Herausforderungen nicht
herantraust.
🟢 Führung soll zu Autonomie
ermutigen und nicht entmutigen.
Ein Klima psychologischer Sicherheit ist daher wichtig und dieses zu schaffen und aufrecht zu erhalten, ist Deine Verantwortung in der Führungsrolle.
Self-Leadership: Fang bei Dir selbst an!
Wenn Du selbst in einer neuen Rolle bist, vielleicht sogar einer, die nicht Deine erste Präferenz ist oder wenn Du das Gefühl hast, dass Du Deine eigene Selbstwirksamkeit und in Folge die Deiner Mitarbeitenden stärken willst, melde Dich bei mir.
Du bist nicht allein in dieser Situation.