Resilienz - eine Einordnung
Resilienz galt in der Resilienzforschung lange als angeboren – entweder man war resilient oder man war es nicht.
Dann wandelte sich aufgrund wissenschaftlicher und neurobiologischer Erkenntnisse das Konzept: Resilienz wird inzwischen als erlern- und trainierbar
betrachtet.
„Aktuell wird Resilienz als dynamischer und lebenslanger Prozess verstanden, der im Wechselspiel zwischen Person und Umwelt erfolgt und über verschiedene Lebensbereiche und -phasen variiert“
so Angela Kunzler und Kollegen vom Deutschen Resilienz Zentrum in Mainz.
Resilienz-Trainings können z.B. grundsätzliche und konkrete Ziele verfolgen
- die Bewusstheit für eigene Belastungssituationen herzustellen
- den Umgang mit unterschiedlichen neuen oder wiederkehrenden Belastungssituationen zu lernen
- das Verständnis für physische und psychische Reaktionen zu vertiefen
- die Kenntnis über die Voraussetzungen und unterschiedlichen Optionen zur Stärkung der Resilienz zu fördern im Sinne "Was kann ich konkret tun".
- den Umgang mit einem konkreten bedeutsamen Stressor fördern
- auf einen erwarteten Stressor vorbereiten,
- während eines belastenden Zeitraums (wie Prüfungen) begleiten oder
- die Widerstandsfähigkeit nach einer Krise wieder zu stärken.
Resilienztraining und Resilienzcoaching ist jeweils ressourcenorientiert und stärkt einen oder mehrere veränderbare Resilienz-Faktoren z.B. Problemlösungskompetenz, Selbstwirksamkeit, Optimismus, um nur 3 zu nennen.
Die Abgrenzung mancher Resilienz-Trainings zu Stress- oder Achtsamkeits-Trainings kann unscharf sein.
Resilienztrainings sind keine Stressmanagement-Trainings
Resilienztrainings sind in der Regel keine Stressmanagement-Trainings oder Meditations-Workshops, wenngleich gesundes Stressmanagement und Meditation Möglichkeiten sein können, die eigene Resilienz zu stärken.
Resilienzstärkung hat zunächst sehr viel mit Selbstreflexion zu tun. In diesem Sinn haben klassische Resilienztrainings folgende Ziele:
- sie geben Input zu psychischen, physischen und sozialen Zusammenhängen mit dem Ziel, das Wissen der Teilnehmenden zu vertiefen,
- sie zeigen Optionen auf, was der Einzelne im Sinne seiner Selbstverantwortung für sich tun kann
- sie geben Impulse für Resilienz-stärkendes Verhalten
In der Methodik wechseln sich Theorie-Sequenzen, Reflexionsübungen, Austausch in kleinen und großen Gruppen, Diskussionen und präaktionale Vorbereitung ab.
Enthalten sind auch leicht umsetzbare Sofortübungen für den Alltag.
Gesunde Führung fängt bei Dir selbst an
Gesunde Führung fängt mit gesunder Selbstführung an.
Führungskräfte, die ihre Mitarbeitenden gesund führen wollen, können dies durch eine gute Vorbildfunktion im Umgang mit sich selbst tun.
Selbstfürsorge bedeutet ganz einfach gesagt, eigene physische und psychische Grenzen zu kennen und zu achten, sich nicht dauerhaft zu überfordern, Pausen zu machen, eigene Bedürfnisse und Gefühle zu spüren und zu beachten, gesunde Beziehungen zu anderen zu haben und eigene Emotionen gut steuern zu können.
Übertragen auf Führung bedeutet dies neben der Vorbildfunktion, einen Rahmen zu schaffen, der
- psychologische Sicherheit bietet, in welchem Menschen sich zeigen können, so wie sie sind, Fehler machen dürfen und sich nicht verstellen müssen
- Mitarbeitende in ihrer Individualität wahrnimmt und wertschätzt, dies meint, den Menschen und nicht nur die Arbeitskräfte zu sehen.
- Selbstverantwortung der Mitarbeitenden ermöglicht und fördert und
- Mitarbeitenden Erfolge ermöglicht und Selbstwirksamkeit unterstützt.
Es gibt natürlich noch viele andere Faktoren.
Deshalb kann es sinnvoll sein, diese im Kreis Gleichgesinnter zu reflektieren und zu diskutieren.
Du willst Dein Wissen über Resilienz und Resilienzstärkung vertiefen, Deine Self-Leadershipfähigkeiten erweitern und Deine Mitarbeitenden gesund führen?
Dann melde Dich gern bei mir oder melde Dich zum nächsten Resilienz-Seminar an.
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