· 

Tipps für bewusste Kommunikation


Für klare, konkrete und bewusste Kommunikation befolge am besten drei Regeln:

Werde die darüber bewusst, 

  1. welche Deiner häufiger genutzten Worte Du besser ganz weglässt.
  2. welche Du verändern willst und
  3. welche Du neu in Deine Kommunikation aufnehmen willst.

Lass uns das näher anschauen.

Diese Worte und Aussagen lässt Du am besten weg oder formulierst Du anders

Weglassen solltest Du am besten Worte, die Deine Kommunikation unpräzise oder unklar, schwammig oder missverständlich machen. Weichmacher und Füllworte gehören auch dazu. 

Achte am besten bewusst darauf, wie oft Du folgende Worte benutzt, dazu kannst Du auch Freunde, Familienmitglieder und Mitarbeitende oder Kollegen befragen:

 

Aber: Das "Aber" ist der Klassiker. Es relativiert und negiert das vorher Gesagte.
"Ich finde das Kleid nett, aber rot steht Dir nicht" (Aussage: ich finde das Kleid an Dir eben nicht "nett").

"Ich stimme Dir ja zu, aber ich bin der Meinung, dass Du besser..." (Aussage: ich stimme Dir nicht zu).

"Die Idee ist ja gut, aber haben wir das nötige Budget dazu?" besser wäre
"Super Idee und wie finanzieren wir das?"  Nutze "und" statt "aber" oder formuliere den Satz ganz anders und mache zwischendurch einen gedanklichen Punkt. Dann sagst Du, was Du meinst und Deine Aussage kommt psychologisch besser an.

Und höre genau hin: Nutzt Dein Gesprächspartner häufiger "Aber.." ist er oder sie nicht wirklich einverstanden oder spielt ein Ja-Aber-Spiel.

Weichspüler wie vielleicht, eigentlich, eventuell, relativ....

Diese sprachlichen Einschränkungen zeigen oft Unsicherheit und vermitteln dem Gegenüber, dass Du Dich nicht positionieren oder festlegen willst. Menschen, die häufiger Weichmacher nutzen, wollen oft gemocht werden und austarieren, wie die Mehrheit das sieht, um sich dieser dann anzuschließen.  In manchem Kontext können Weichmacher durchaus passen, zum Beispiel in Situationen, in denen die Höflichkeit es gebietet, erstmal einen Vorschlag zu machen, z.B. in Verhandlungen. Oder auch im Coaching, wenn es darum geht, dem Klienten eine Option zu nennen, um dessen Handlungsspielraum zu erweitern, er oder sie dies nicht als Anweisung verstehen soll.

Konjunktiv "Ich würde mich freuen", "ich könnte mir vorstellen..."

Der Konjunktiv bringt keine klare Haltung zum Ausdruck und lässt offen, ob Du Dich wirklich freust. Sag lieber "Ich freue mich auf Ihre Antwort" oder "Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören", damit vermittelst Du Klarheit. Wenn Du Dich nicht wirklich freist, ist es eine Floskel, die Du besser weglässt.

Fragen, die mit Warum beginnen, bringen das Gegenüber psychologisch schnell in eine Rechtfertigungsposition und vermitteln das Gefühl, etwas nicht richtig gemacht zu haben. "Warum hast Du dem Kunden dieses Angebot gemacht" (und kein anderes?),
"Warum hast Du Dich im Meeting so zurückgehalten" (und nicht mehr Aktivität oder Verantwortung gezeigt)?

Anders formuliert "Was war Deine Absicht mit.."  

"Was war Deine Idee oder Motivation, als Du..." vermitteln Interesse und sind psychologisch eher auf Augenhöhe als ein "Warum".


Diese Worte geben Deiner Kommunikation mehr Präzision

Tue etwas und kündige es nicht an.

  • "Ich begrüsse Euch herzlich" zur heutigen Veranstaltung statt
    "Ich möchte Euch begrüssen.."  

Ersetze allgemeine Sammelbegriffe durch spezifische individuelle Begriffe

  • Wenn Du positives Feedback gibst oder jemanden öffentlich lobst, ersetze Begriffe wie "gut" und "nett" durch spezifische Worte wie kreativ, visionär, anregend, unterhaltsam, wegweisend, spannend, förderlich.
    "Das war ein spannender Vortrag mit guten Impulsen" statt
    "Das war ein guter Vortrag".
    "Die Präsentation haben Sie souverän gehalten und abwechslungsreich gestaltet" statt "Die Präsentation haben sie gut gehalten und gestaltet".
  • Ein "gut gemacht", wenn es denn ehrlich gemeint ist, darf weiterhin sein.

Diese Worte solltest Du möglichst vermeiden

Später oder irgendwann: 
Bleibe konkret, wenn Du etwas fortsetzen willst:
"Lass uns das Gespräch am Montag fortführen, ich melde mich" statt
"Lass uns das Gesprächs später /irgendwann fortführen".

Ein später oder irgendwann vermittelt dem anderen: ich habe kein Interesse mehr
an dem Gespräch und möchte Dich jetzt abwimmeln.

Immer und nie: 
Bleibe spezifisch. Immer und nie lässt sich leicht durch ein einziges Gegenbeispiel entschärfen.

"Du kommst immer zu spät" - "Nein, am letzten Montag und Dienstag war ich pünktlich"

"Du bist immer gegen meine Vorschläge". "Deinen Vorschlag, xyz habe ich unterstützt".

Damit droht Deine Aussage, dass der andere häufiger zu spät kommt, ins Leere zu laufen und Du bist in der Argumentationsfalle. 


Du hast Interesse, an Deiner Kommunikation zu arbeiten?

Du möchtest mit Deinem Team auf Eure Kommunikation schauen?

Dann sprich mich gern an oder schau mal bei den Seminaren vorbei.

Fotos: Pixabay