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Einfach nur sitzen


Wer kennt ihn nicht, den Sketch von Loriot: 

Er sitzt im Sessel und will einfach nur sitzen. Sie hantiert in der Küche und fragt ihn, was er denn tut. Die Antwort "ich sitze hier" befriedigt sie nicht, wahrscheinlich weil sie sich gar nicht vorstellen kann, wie man einfach nur sitzen kann.

Also fragt sie weiter nach, macht ihm Vorschläge und es entspinnt sich ein bizarrer Dialog, wie ihn möglicherweise jeder von uns schon mal mit/erlebt hat.


Plädoyer für "Einfach nur sitzen"

Der Sketch ist einer meiner Lieblings-Scetche von Loriot.

Ich hatte beim Anschauen sofort das körperliche und geistige Gefühl von "einfach nur sitzen" verinnerlicht. 

 

Ich liebe es manchmal, einfach nur zu sitzen:

Im Sessel, im Strandkorb, auf der Terrasse, im Café unter Menschen, auf einer Mauer.

Nichts tun, nichts bewusst denken, die Gedanken fließen lassen, auf den eigenen Herzschlag hören, einfach nur Sein.

Ich kann das gut, obwohl ich sehr aktiv bin und ein hohes Energieniveau habe.
Nicht immer, aber zuweilen. Und es tut gut. 

Keine Fragen, keine unsinnigen Vorschläge, was man tun könnte, keinen inneren Antrieb oder schlechtes Gewissen, dass "einfach nur sitzen" nutzlos sein könnte.

Ist es nicht.

Es entschleunigt und entspannt. Im Café (gut man könnte sagen, da trinke ich Kaffee, stimmt) schaue ich und schaue nicht. Lasse meine Blicke schweifen, das Treiben um mich wirken. Ich denke nichts. Ich beobachte nicht klar. Ich sitze.

Im Sessel oder im Strandkorb auf der Terrasse sitze ich.
Ich fühle keinen Stress, keinen Druck. 5 Minuten, 15 Minuten, eine halbe Stunde.

Ich sitze.

 

Probiert es mal öfter aus. Es ist ein wunderbares Gefühl.

Und hier gehts zum Sketch.